1726, 28. Juli (Leipzig): Brief an Georg Erdmann in Danzig

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HochEdler.

Insonders hochgeehrtester Herr

und (so es noch erlaubt seÿn dörffte)

Werthester Herr Bruder.

 

Beÿ dieser favorablen occasion erfordert die Schuldigkeit Ew: HochEdlen beständigem hohen Wohlseÿns mich gehorsamst zu erkundigen, anbey stets währende continuation deßelbigen aufrichtigst anzuwünschen. Die wenige mündliche relation des Überbringers gegenwärtigen Schreibens, hat mich in solches Vergnügen gesetzet, daß vor Verlangen recht brenne ümständlichere Nachricht von Ew. HochEdlen bißherigen glücklichen v. Dero preißwürdigen meriten geziemenden fatis wißend zu werden, dieserwegen habe mich der Freÿ- und Kühnheit unterfangen, Ew: HochEdlen selbsten beliebiger disposition es zu überlaßen, in wie weit meine couriosité zu vergnügen seÿn dörffte. Wollen Ew. HochEdlen demnach eines alten auffrichtigen Dieners, ehemahligen SchulCammeraden und Reisegefährtens sich hochgeneigt belieben zu erinnern und deßen gehorsamstes Bitten geneigte statt finden laßen, so werde Dieselben sich gantz zu eigen verbinden

Ew: HochEdlen

unterthänigsten

und

Leipzig. den 28. Julij                                                                      gantz gehorsamsten

                1726                                                                                                      Diener

Joh: Sebast: Bach

 

Quelle: Bach-Dokumente, Band 5, Nr. A 13