An der Südseite des Schlosses erinnert eine von Bruno Eyermann (1888–1961) geschaffene Bronzebüste an Johann Sebastian Bach. Zu dessen 200. Todestag war 1950 in Weimar ein Ideenwettbewerb zur Gestaltung eines Bach-Denkmals ausgeschrieben worden, doch von 120 eingereichten Entwürfen gelangte keiner zur Ausführung. Als Interimslösung wurde bei Bruno Eyermann, der 1943 eine Bach-Büste aus Lahnmarmor gefertigt hatte, ein Bronzeabguss bestellt, den die Leipziger Bronzebildgießerei Noack ausführte. Die Büste von 1943 befindet sich seit 1961 im Bach-Archiv Leipzig.

Zwei Jahre lang stand Eyermanns Bronzebüste vor der Ruine des Wohnhauses Markt 16. Mit dem Bau der provisorischen Blendmauer, die heute einen Hotelparkplatz kaschiert, wanderte das „kleine Bach-Denkmal“ in den Vorraum des „Bachsaals“, der 1950–1962 als Konzertsaal dienenden profanierten Schlosskappelle im südlichen Westflügel der Wilhelmsburg. Der ehemalige Kirchenraum wurde ab 1962 in ein Büchermagazin umgestaltet, die Bach-Büste wanderte ins Magazin. Dem Lions Club Weimar gelang es schließlich, die Büste auf einem gestifteten Postament aus Muschelkalk mit sinnreicher Inschrift gegenüber dem ehemaligen Wohnhaus Markt 16 in einer Nische des Roten Schlosses öffentlich aufzustellen und am 7. Dezember 1995 einzuweihen.

Bildnachweis: Dr. Markus Zepf (Bach-Archiv Leipzig, Juni 2019)