Der "Actus tragicus" - Gipfelwerk und großes Rätsel des jungen Bach
Seit Beginn der Bach-Renaissance geraten Musikliebhaber beim Hören des 'Actus tragicus' BWV 106 in Verzückung. Albert Schweitzer bekannte gar, er würde "zweihundert Bach-Kantaten hergeben für hundert in der Art des Actus tragicus". Kein Wunder: Denn das Stück bietet ein Kompendium der Kunstgriffe des jungen Bach und ist ohne Zweifel das Gipfelwerk der protestantischen Kirchenkantate älterer Prägung. Aber es wirft auch Fragen auf: Wann entstand die Komposition? Wer wurde damit zu Grabe getragen? Und was macht ihre eigentümliche Schönheit aus? Michael Maul vom Leipziger Bach-Archiv wird in der Sendereihe 'Universum JSB' versuchen, diese Geheimnisse zu ergründen und den zahlreichen Hypothesen zur Entstehungsgeschichte des 'Actus tragicus' nachgehen.
Verwendete Aufnahme:
J.S. Bach, Kantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ BWV 106.
Solisten: Barbara Schlick, Kai Wessel, Guy de Mey, Klaus Mertens
Amsterdam Baroque Orchestra and Choir, Ton Koopman
Erato 4509-98536-2, 1995.