Hauptmarkt

Vor dem Rathaus erstreckt sich der von Lindenbäumen gesäumte Hauptmarkt. Hier fanden sowohl Märkte als auch Hinrichtungen statt. Am Markt brach im August 1581 der verheerende Stadtbrand aus; beim Wiederaufbau veränderten die Stadtväter aber die Baufluchten und schufen ab 1585 an der Ostseite die bis heute bestehenden Galeriegebäude. Diese beschädigte 1670 ein weiterer Stadtbrand stark. Oberhalb des steinernen Erdgeschosses mussten die Fachwerkgebäude ab 1673 neu aufgebaut werden, später wurde das Fachwerk mit Schiefer verkleidet. Zur Zeit des jungen Bach war an den meisten Bürgerhäusern am Marktplatz das Fachwerk der oberen Stockwerke sichtbar. Im Laufe des 18. Jahrhunderts erhielten sie eine Putzfassade, zum Teil mit Stuckaturen.

Beim Rathaus war bis 1825 ein langer Steintisch das für jedermann sichtbare Zeichen auf Arnstadts eigene Gerichtsbarkeit. In der Nähe jenes Steintisches geriet Johann Sebastian Bach in der Nacht des 4. August 1705 mit dem Chorschüler Johann Heinrich Geyersbach in eine Schlägerei, die eine ausführliche Untersuchung nach sich zog. An diese Episode sowie den vierjährigen Arnstädter Aufenthalt des jungen, bisweilen ungestüm gegen seine Vorgesetzten auftretenden Johann Sebastian Bach erinnert das zu seinem 300. Geburtstag 1985 von Bernd Göbel aus Halle/Saale geschaffene Bronze-Denkmal auf dem südlichen Marktplatz.

Marktplatz und Bach-Denkmal im März 2018.
Bildrechte beim Bach-Archiv Leipzig (Markus Zepf)