Teil 14: "Lauchlichte" Zeiten - Schicksalsjahre des Kapellmeisters Bach

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Als der Köthener Hofkapellmeister Johann Sebastian Bach im Juli 1720 mit seinem Fürsten von einem zweimonatigen Kuraufenthalt aus Karlsbad heimkehrt, findet er seine zuvor noch kerngesunde Frau begraben vor. Ein traumatisches Ereignis für den 35-jährigen Bach – und der Beginn einer Episode in Bachs Leben, die von Mißerfolgen, weiteren Schicksalsschlägen und einem anscheinend einsetzenden Niedergang der Rolle der Musik am kleinen anhaltischen Hof geprägt sein wird. Und doch – oder vielleicht gerade deshalb – bringt Bach in den Jahren zwischen 1721 und 1723 ausgesprochen kühne und intime Werke zu Papier und besinnt sich alter Stärken auf Orgel und Clavier.

Warum Bachs Schicksalsjahre schließlich in der überraschenden Entscheidung mündeten, sich auf das Leipziger Thomaskantorat zu bewerben und welch außergewöhnliche Werke er während dieser ‚Midlife-Crisis‘ komponierte, erklärt Michael Maul im 14. Teil der Sendereihe „Universum JSB“.