Teil 15: Leipzig sucht den Super-Kantor – Johann Sebastian Bachs langer Weg ins Thomaskantorat

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Am 15. Juni 1722 stirbt der langjährige Leipziger Thomaskantor und Musikdirektor Johann Kuhnau. Die Stadtoberen setzen alles daran, den Besten der Besten in das Amt zu locken: Sie rollen dem Hamburger Musikdirektor Georg Philipp Telemann den roten Teppich aus, und der sagt zu. Doch dann überlegt Telemann es sich anders, und es dauert ganze zehn Monate, bis die augenscheinlich dritte Wahl, der Köthener Kapellmeister Johann Sebastian Bach, sich durchringt, "aus einem Capellmeister ein Cantor zu werden". Der lange Weg, der Bach schließlich in das Leipziger Thomaskantorat führte, war kein Automatismus, sondern ein Verfahren, das mehrfach auf der Kippe stand. Die Hintergründe, aber auch die Listen und Tücken dieses vielleicht folgenreichsten Besetzungsverfahren der Musikgeschichte schildert der Leipziger Bachforscher Michael Maul im 15. Teil seiner Sendereihe "Universum JSB".