Schloss Neideck
Das von barocken Gartenanlagen umgebene Schloss diente Graf Anton Günther II. von Schwarzburg-Arnstadt als Residenz. Nach dem Tod seines Vaters Anton Günther I. von Schwarzburg-Sondershausen 1666 hatte er mit seinem Bruder Christian Wilhelm die Nachfolge angetreten, aber erst 1681 die Erbteilung vorgenommen. 1683 verlegte er seinen Wohnsitz von Keula nach Arnstadt und bezog nach seiner Hochzeit mit Auguste Dorothea von Braunschweig-Wolfenbüttel am 7. August 1684 Schloss Neideck. Durch Johann Moritz Richter d. J. ließ er 1694/95 das Schloss modernisieren. Doch mit seinem Tod am 20. Dezember 1716 erlosch die von ihm begründete Nebenlinie Schwarzburg-Sondershausen-Arnstadt. Das Schloss verfiel im Laufe des 18. Jahrhunderts und wurde ab 1764 schrittweise abgebrochen. Erhalten ist nur noch der 1554 errichtete, 64 Meter hohe Schlossturm mit der Türmerwohnung, die vielleicht Caspar Bach für seinen Dienst als Türmer nutzte. Ein 2001–2003 erbautes Modell auf dem Schlossgelände vermittelt einen anschaulichen Eindruck der ehemaligen Residenz.
Beginnend mit Christoph Bach waren seit 1654 verschiedene Mitglieder der Bach-Familie zugleich Musiker in städtischen und gräflichen Diensten. So wirkte Christoph Herthum seit 1667 (spätestens jedoch seit 1672) als Küchenschreiber und Hoforganist, ab 1694 als Nachfolger seines Schwiegervaters Heinrich Bach als städtischer Organist der Oberkirche. Ob Johann Sebastian Bach sich ebenfalls bei Hofe hören ließ (ob solistisch oder mit der Hofkapelle, die von 1701–1710 unter der Leitung von Paul Gleitsmann stand) ist bislang unbekannt.
Bildrechte Bach-Archiv Leipzig (Markus Zepf, November 2018)