Eifriger Schüler der Lateinschule

Die Grafen von Gleichen stifteten 1564 ein Lyzeum, das sich rasch zu einer führenden Einrichtung im ehemaligen Herzogtum Sachsen-Gotha entwickelte. 1655 entstand an der Ecke Michaeliskirche zur Schulgasse ein geräumiges Schulhaus, das auch Johann Sebastian Bach 1695–1700 besuchte. Diesem angegliedert waren Wohnungen für den Rektor, Kantor sowie "Mägdlein-Schuldiener". Der große Stadtbrand von 1753 vernichtete neben der Michaeliskirche auch dieses Gebäude-Ensemble in der damaligen Schulgasse, der heutigen Johann-Sebastian-Bach-Straße.

Die Stadtbrände veränderten schließlich den Grundriss der Stadt. Die Schulgasse wurde über die damalige Lang Gasse (heutige Goethestraße) bis zur Lappengasse (heute Vollrath Straße) verlängert. In dieser Verlängerung (im Plan sind noch Langenburgische Häuser und Gärten eingetragen) befindet sich heute an einem dreigeschossigen Gebäude des späten 19. Jahrhunderts eine Gedenktafel, die an Johann Sebastian Bachs Schulzeit in Ohrdruf erinnert. Das Wohnhaus Johann Christoph Bachs befand sich rund 100 Meter entfernt um die Ecke in der heutigen Vollrath Straße.

Bildrechte Bach-Archiv (Markus Zepf, November 2018) sowie Landesarchiv Baden-Württemberg - Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein (Plan 1747)