Teil 25: Präfektenstreit und andere Gehässigkeiten - Bach versus Rektor Ernesti und Schulvorsteher Stieglitz

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Mit dem Amtsantritt des neuen Rektors Johann August Ernesti Ende des Jahres 1734 änderten sich die Kräfteverhältnisse an der Leipziger Thomasschule grundlegend. Der große Leidtragende war der Thomaskantor Johann Sebastian Bach. Sein Verhältnis zu dem 22 Jahre jüngeren Vorgesetzten hätte schlechter kaum sein können. Da Bach alles andere als ein Diplomat war und nicht Willens war, sich mit seinen Gegnern an einen Tisch zu setzen und Kompromisse auszuhandeln, isolierte er sich mehr und mehr - auch gegenüber seiner "wunderlichen Leipziger Obrigkeit", dem Leipziger Stadtrat.
Wie es dazu kam, ob Bach oder Ernesti der Schuldige im berühmten "Präfektenstreit" war und welche Folgen die permanenten Auseinandersetzung und herzhaft ausgetauschten Gehässigkeiten für Bach, seine Komponierfelder und sein Umfeld hatten, erklärt der Bachforscher Michael Maul im 24. Teil seiner Sendereihe "Universum JSB".