Teil 2: „die Werke von Buxtehude, Reincken, Bruhnsen und dem Lüneburgischen Organisten Böhm geliebet und studiert“ – Bachs Lehrmeister

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Gefragt nach den frühen Vorbildern Johann Sebastian Bachs, antwortete sein Sohn Carl Philipp Emanuel dem Bach-Biografen Johann Nikolaus Forkel: „Bloß eigenes Nachsinnen hat ihn schon in seiner Jugend zum reinen starcken Fugisten gemacht.“ Aber auch ein Bach ist nicht vom Himmel gefallen. Vor wenigen Jahren entdeckten Forscher in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar ein Konvolut, das Musikalien enthält, die sich Johann Sebastian Bach, kaum 15-jährig, in Ohrdruf und Lüneburg kopierte. Und diese Kompositionen bezeugen nicht nur, dass der junge Bach schon lange vor seinem legendären Fußmarsch nach Lübeck die Werke seiner großen Vorbilder Buxtehude und Reincken studiert hat. Zugleich löst die kriminalistische Analyse dieser Notenhandschriften auch ein Rätsel, das die Bachforschung die letzten zwei Jahrhunderte umtrieb: War der Lüneburger Organist Georg Böhm nun Bachs Lehrmeister oder nicht?

 

Musikausschnitte

Johann Sebastian Bach
Passacaglia c-Moll, BWV 582
Ton Koopman, Orgel
Label: TELDEC CLASSICS. 0630-17369-2

Johann Heinrich Buttstedt
Fuga in e
Sebastian Knebel, Orgel
Label: Raumklang 2001. RK 9907

Johann Sebastian Bach
Fantasie a-Moll, BWV 922
Andreas Staier, Cembalo
Label: Harmonia Mundi. 667378-2

Georg Böhm
Präludium C-Dur
Joachim Vogelsänger, Orgel
Label: PONS MUSICA. BKL 1401-2

Johann Adam Reincken
Choralpräludium „An Wasserflüssen Babylon“
Jean Claude Zehner, Orgel
Label: Carus. 4009350831971

Johann Sebastian Bach
Partite diverse sopra „Sei gegrüsset, Jesu gütig“, BWV 768
Ton Koopman, Orgel
Label: NOVALIS. 50130-2

Nicolaus Bruhns
Präludium e-Moll
Martin Gester, Orgel
Label: TESTAMENT. TEM 31601