Wohnhaus Kohlgasse 7
Das beschauliche Handwerkerhaus in der Oberstadt (Bildmitte mit Metallschild "Bachhaus") samt den zugehörigen Äckern erwarb Johann Christoph Bach {12} (der Zwillingsbruder von Johann Sebastian Bachs Vater Johann Ambrosius) im April 1687 von der Weißbäckerswitwe Elisabeth Kannewurf. Nach Bachs Tod 1693 blieb es zunächst im Besitz der Witwe Martha Elisabeth und ihrer Kinder Johann Ernst, Johann Christoph und Barbara Catharina Bach. Erst 1732 verkaufte Johann Ernst Bach das Gebäude und zog in ein Gebäude neben der Neuen Kirche (Friedhofsgasse).
Die Vermutung, dass Johann Sebastian Bach und seine Cousine 2. Grades Barbara Catharina Bach (die ältere Schwester seiner künftigen Ehefrau Maria Barbara) zwischen 1703 und 1706 ebenfalls im Vorder- oder dem Hinterhaus Kohlgasse 7 wohnten, lässt sich aufgrund ihrer Angaben in den Verhörprotokollen vom 5. August und 21. August 1705 vermuten. Nach dem Raufhändel mit dem Chorschüler Johann Heinrich Geyersbach gab Johann Sebastian Bach zu Protokoll, dass er „abends etwas späte in der Nacht vom Schloße aus, nacher Hause gangen und ufm Marck kommen“. Seine Cousine Barbara Catharina Bach sagte am 21. August aus, dass beide auf dem Heimweg vom fürstlichen Küchenschreiber und Stadtorganisten Christoph Herthum waren, als sie auf den Marktplatz kamen. Der Weg vom Schloss wie auch von Herthums Wohnung in der heutigen Zimmerstraße 18 zur Kohlgasse 7 führt über den Hauptmarkt.
Seit 2004 befindet sich in dem Bach-Haus eine Gedenkstätte. Die Neue Bachgesellschaft mit Sitz in Leipzig stiftete 1935, dem Gedenkjahr zu Johann Sebastian Bachs 250. Geburtstag, eine Marmortafel, die im Eingangsbereich des Hauses über die früheren Bewohner informiert.
Bildrechte Bach-Archiv Leipzig (Markus Zepf, März 2018)