Die Wirkungsorte der Eisenacher Bachs

Johann Ambrosius Bach erwarb zu einem unbekannten Zeitpunkt ein Wohnhaus in der Fleischgasse. Als Leiter der Stadtmusik waren die Georgenkirche sowie das Rathaus seine Arbeitsorte. Die Proben mit seinen Stadtmusikergesellen fanden mit großer Wahrscheinlichkeit zuhause statt. Da er zusammen mit seinem Arnstädter Neffen Johann Christoph Bach als Hofmusiker bei Herzog Johann Georg I. bestallt war, gehörte auch das damalige Schloss südlich der Georgenkirche zu den Bachschen Wirkungsorten.

Das neue Stadtschloss auf der Nordseite des Markts entstand lange nachdem der 1695 zum Vollwaisen gewordene Johann Sebastian Bach die kleine Residenzstadt verlassen hatte. Hier wirkte zeitweise sein Neffe Johann Ernst Bach. 1722 als Sohn des nunmehrigen Eisenacher Stadtorganisten Johann Bernhard Bach hier geboren, erhielt Johann Ernst Bach einen Teil seiner Ausbildung bei seinem berühmten Onkel in Leipzig und kehrte 1741 nach Eisenach zurück. Als Stadtorganist bekleidete er 1756–1758 zusätzlich die Position eines Hofkapellmeisters von Sachsen-Weimar. Den Titel durfte er auch nach der Auflösung der kleinen Kapelle führen. Mit seiner Familie steht schließlich auch das heutige Bachhaus am Frauenplan in Verbindung.