A Schloss

Köthens am nördlichen Stadtrand gelegene Residenzschloss entstand aus einer frühmittelalterlichen slawischen Burg, die seit dem 12. Jahrhundert durch die askanischen Fürsten zu einem Regierungssitz um- und ausgebaut wurde. Ein Brand zerstörte 1597 große Teile der Anlage mit Ausnahme des Amtshauses im nördlichen Teil; dieses ging erst infolge alliierter Luftangriffe 1944 unter. Zwischen 1244 und 1847 diente die dreiflügelige Schlossanlage als Residenz, ab 1603 den Fürsten von Anhalt-Köthen.

Die heutige Schlossanlage prägen die 1597 bis 1611 errichteten, im 19. Jahrhundert veränderten und erweiterten Bauten. 1597–1599 entstand im Südwesten der Johann-Georg-Bau, zwischen 1600 und 1608 durch die Architekten Peter und Fran Niuron aus Lugano im Süden das Lange Haus (auch Ludwigsbau) mit den markanten Treppentürmen. Galerien im ersten Obergeschoss erschließen von der Hofseite die Räume; im 19. Jahrhundert verglast, prägen sie heute maßgeblich den Eindruck des Gebäudes.

Bildrecht: Daniel Spielau (Köthen Kultur und Marketing GmbH)

Infolge einer Erbteilung der anhaltischen Lande wurde Köthen 1606 ständiger Regierungssitz der Fürsten von Anhalt-Köthen. Fürst Ludwig von Köthen nahm 1617 an einer Zusammenkunft sächsischer und anhaltinischer Fürsten in Weimar teil, die nach dem Vorbild italienischer Akademien einen Sprachverein, die "Fruchtbringende Gesellschaft" gründete. Diese tagte fortan im Köthener Schloss und vereinigte unabhängig von Religion und Herkunft bis zu 839 Mitglieder. Im ersten Obergeschoss des Ludwigsbaus berichtet heute eine Ausstellung zu deren Wirken.

Fürst Leopold von Anhalt-Köthen übernahm 1715 die Regierung von seiner vormundschaftlich regierenden Mutter, Fürstin Gisela Agnes. Bis zu seiner Hochzeit mit Friederica Henrietta von Anhalt-Bernburg am 11. Dezember 1721 ließ er große Teile des Südbaus umfassend renovieren; einige der zwischen 1715 und 1719 durch David Schatz und Christian Hase geschaffenen Stuckdecken sind erhalten. Die über Keller- und Erdgeschoss sich erstreckende Schlosskapelle im Südbau erhielt erst nach dem Tod des jungen Fürsten im März 1729 durch Johann Michael Hoppenhaupt sen. eine neue Ausstattung. Hier fanden Gottesdienste für Hofangehörige statt, beispielsweise am 17. November 1718 die Taufe von Johann Sebastian Bachs erstem in Köthen geborenem Sohn Leopold August (begraben am 28. September 1719).

Mit dem Erlöschen des Hauses Anhalt-Köthen änderte sich die Nutzung der weitläufigen Schlossanlage. In den Südflügel zog das Städtische Gymnasium ein, das 1879 die ehemalige Schlosskapelle zu einem ebenerdigen Musiksaal umwidmete. Zwischen 1988 und 1991 wurde der historische Sakralraum schrittweise wieder hergestellt. Auf einer umlaufenden hölzernen Empore von Johann Michael Hoppenhaupt aus der Kirche Beuna/Geiseltal (Oberbeuna) stellte 1991 Orgelbauer Wieland Rühle (Moritzburg bei Dresden) eine 1754 von David Zuberbier für die Kirche im benachbarten Thurau errichtete Orgel auf, die seit 1915 im Historischen Museum Köthen eingelagert war. Die ursprünglich 1731–1733 von Zuberbier für die Schlosskapelle erbaute Orgel ist verloren. In den ehemals fürstlichen Wohnräumen befindet sich die Bach-Gedenkstätte, die neben historischen Musikinstrumenten und Nachbauten in Öl gemalte Porträts der fürstlichen Familie zeigt.

Im zweiten Obergeschoss des Südflügels befand sich zur Bach-Zeit der Thronsaal. Hier erklangen zahlreiche Bach'sche Werke, unter anderem zur Hochzeit des Fürsten am 11. Dezember 1721. Die damalige Ausstattung des Raums ist verloren. 1822 gestaltete Gottfried Bandhauer den Thronsaal im klassizistischen Stil um. Er ließ ein flaches Korbbogengewölbe mit Kassetten in das Gebälk einhängen, sodass sich die Raumhöhe des ursprünglich flach gedeckten Raums auf nunmehr 7,50 m vergrößerte. Die Giebelaufbauten nutzte er zur Beleuchtung des Raums, dessen zurückspringende Wände er mit Spiegeln, eingefasst in Stuckmarmor, verkleidete. Zwischen 2011 und 2018 war der Spiegelsaal aufwendig saniert und restauriert worden.

Im Innenhof des Schlosses erinnert am östlichen Treppenturm des Südbaus eine von Professor Robert Propf, Köthen, entworfene und vom VEB Lauchammer gegossene Relieftafel an Johann Sebastian Bachs Wirken in Köthen.

Bildnachweis: Dr. Markus Zepf (Bach-Archiv Leipzig, Februar 2019)

Bach im Dienst

Johann Sebastian Bach hatte in Köthen als fürstlicher Kapellmeister bei Hofe zu dienen. Zu seinen Aufgaben gehörte die fürstliche Kammermusik, nicht aber liturgische Aufgaben wie bisher. So entstanden in Köthen die meisten seiner kammermusikalischen Werke, zum Beispiel die Solo-Sonaten für Violine und Violoncello BWV 1001–1006 oder die Six Concerts Avec plusieurs Instruments BWV 1046–1051 ("Brandenburgische Konzerte"), aber auch didaktisch angelegte Werke wie der erste Teil des Wohltemperirten Claviers BWV 846–869 oder die Inventionen und Sinfonien BWV 772–801.

Zu Fürst Leopold von Anhalt-Köthen scheint Bach ein gutes Verhältnis gepflegt zu haben, wie die Taufe von Bachs erstem in Köthen geborenem Sohn Leopold August am 17. November 1718 in der Schlosskapelle nahelegt. Paten und Namensgeber waren Fürst Leopold und dessen jüngerer Bruder August Ludwig, ferner deren Schwester Herzogin Eleonora Wilhelmina von Sachsen-Weimar sowie hohe Hofbeamte (Dok II, Nr. 94). In Bachs Köthener Zeit erscheint erstmals sein aufwendiges Siegel, bestehend aus dem Spiegelmonogramm JSB, umgeben von Lorbeerzweigen und bekrönt von einer fünfzackigen Krone, das erstmals am 22. März 1722 nachgewiesen ist. Das Spiegelmonogramm erscheint sowohl auf dem "Bach-Pokal" im Bachhaus Eisenach als auch auf der Deckelinnenseite einer eisernen Truhe, die seit 2010 als Leihgabe im Bach-Museum Leipzig ausgestellt ist.

Rückblickend beklagte Bach im Oktober 1730 gegenüber seinem Ohrdrufer Jugendfreund Georg Erdmann das nachlassende Interesse des Fürsten für die Musik infolge von dessen Verbindung mit Friederica Henrietta von Anhalt-Bernburg. Die Hochzeit fand am 11. Dezember 1721 statt, zehn Tage später erscheint erstmals Bachs Name im Leipziger Ratsprotokoll im Zuge der Besetzung des städtischen Thomaskantorats (Dok II, Nr. 119). Allem Anschein nach schied Bach nicht im Unfrieden aus Köthen. Im April 1724 gab er mit seiner Gattin Anna Magdalena hier ein Gastspiel (Dok II, Nr. 184), ein weiterer Auftritt des Köthener Kapellmeisters und Thomaskantors ist um den 5. Januar 1728 (Dok II, Nr. 241) nachgewiesen. Den Titel des anhalt-köthenischen Hofkapellmeisters führte Bach auch nach dem Tod des Fürsten Leopold vom November 1728.

Bildnachweis: Dr. Markus Zepf (Bach-Archiv Leipzig, März 2019)

4 Ehemaliges Wohnhaus Johann Christoph Bachs

Johann Christoph Bach heiratete am 23. Oktober 1694 in Ohrdruf die Rathsherrentochter Johanna Dorothea von Hof. Das Ehepaar bewohnte ein kleines Haus im Langgassen-Viertel (heute Vollrath Straße 5), wo 1695 auch der jüngere Bruder Johann Sebastian Unterkunft findet. Während seiner Ohrdrufer Zeit kommen Johann Christoph Bachs Kinder Tobias Friedrich Bach (1695–1768) und Christiana Sophia (1697–1725) zur Welt.

Johann Christoph Bachs Wohnhaus zerstörte 1753 der große Stadtbrand. Am zweigeschossigen Nachfolgebau aus dem 19. Jahrhundert erinnert neben der Einfahrt eine Tafel an die ehemaligen Bewohner.

 

Bildrechte Bach-Archiv Leipzig (Dr. Markus Zepf, November 2018)

3 Rathaus

Für die städtische Verwaltung der Residenzstadt Ohrdruf war das Rathaus die erste Anlaufstelle. Hier unterzeichnete Johann Christoph Bach 1690 seinen Anstellungsvertrag. Dem Stadtrat unterstand auch die Lateinschule in der Schulgasse, die Johann Sebastian Bach fünf Jahre lang besuchte.

Das Rathaus war 1546 nach Plänen von Georg Kirchhof entstanden und fiel 1808 dem Stadtbrand zum Opfer. Lediglich der Keller mit seinem spitzbogigen Eingang von 1546 erinnert heute an den historischen Bestand. Der Ausschnitt aus dem Stadtplan, 1747 von Johann Zacharias Krieg angefertigt, zeigt an der Giebelseite deutliche Bauformen der Renaissance.

Bildrechte Landesarchiv Baden-Württemberg - Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein

2 Lateinschule

Die Grafen von Gleichen stifteten 1564 ein Lyzeum, das sich rasch zu einer führenden Einrichtung im ehemaligen Herzogtum Sachsen-Gotha entwickelte. 1655 entstand an der Ecke Michaeliskirche zur Schulgasse ein geräumiges Schulhaus, das auch Johann Sebastian Bach 1695–1700 besuchte. Diesem angegliedert waren Wohnungen für den Rektor, Kantor sowie "Mägdlein-Schuldiener". Der große Stadtbrand von 1753 vernichtete neben der Michaeliskirche auch dieses Gebäude-Ensemble in der damaligen Schulgasse, der heutigen Johann-Sebastian-Bach-Straße.

Die Stadtbrände veränderten schließlich den Grundriss der Stadt. Die Schulgasse wurde über die damalige Lang Gasse (heutige Goethestraße) bis zur Lappengasse (heute Vollrath Straße) verlängert. In dieser Verlängerung (im Plan sind noch Langenburgische Häuser und Gärten eingetragen) befindet sich heute an einem dreigeschossigen Gebäude des späten 19. Jahrhunderts eine Gedenktafel, die an Johann Sebastian Bachs Schulzeit in Ohrdruf erinnert. Das Wohnhaus Johann Christoph Bachs befand sich rund 100 Meter entfernt um die Ecke in der heutigen Vollrath Straße.

Bildrechte Bach-Archiv (Markus Zepf, November 2018) sowie Landesarchiv Baden-Württemberg - Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein (Plan 1747)

1 Stadtkirche

Der heilige Bonifatius gründete an den Ufern der Ohra 725 das erste Kloster in Thüringen und weihte die angegliederte Kapelle dem Erzengel Michael. 1421 zur Stadtkirche St. Michael erhoben, erfuhr das Gotteshaus in den folgenden Jahrhunderten mehrfache Umbauten.

Johann Christoph Bach übernahm 1690 das Amt des Organisten an St. Michael, das er bis zu seinem Tod 1721 bekleidete. Sein jüngerer Bruder Johann Sebastian singt zwischen 1695 und 1700 als Mitglied der Kantorei in den Gottesdiensten und erhält durch Johann Christoph Bach Orgelunterricht. Das alte Gotteshaus wurde 1710 durch einen barocken Saalbau ersetzt, den der Stadtbrand von 1753 zerstörte. Den Nachfolgebau zog 1808 ein weiterer Stadtbrand in Mitleidenschaft. Am 6. Februar 1945 zerstören schließlich alliierte Luftangriffe Teile der Innenstadt und mit ihr die Michaeliskirche, lediglich Teile des Turmes bleiben erhalten. Diese Reste konnten erst 1999 nach historischen Vorlagen ergänzt und mit einer barocken Haube abgeschlossen werden. Anstelle des Kirchenschiffes befindet sich heute der Michaelisplatz, der die Grundrisse der einstigen Stadtkirche im Pflaster nachzeichnet.

Für den Platz entstand 1999 im "Jungen Symposium 99" der Michaelisschule Ohrdruf ein symbolreiches Bach-Denkmal. Ein Sandsteinquader der 1945 zerstörten Kirche trägt eine Schlosserarbeit, die Episoden aus Bachs Ohrdrufer Jahren umsetzt. Über Ludwig van Beethovens lakonische Aussage: "Nicht Bach, Meer sollte er heißen" erhebt sich eine Orgelpfeife als Symbol für Bachs hier empfangene Orgelausbildung. Auf der linken Seite symbolisieren vier kleinere Pfeifen mit Laubwerk die reichen Früchte dieser Ausbildung. An der rechten Seite der Orgelpfeife ist eine verschließbare Gittertür mit eingesteckter Papierrolle dargestellt, der zugehörige Schlüssel hängt an einem Zweig, der aus dem oberen Teil der Orgelpfeife erwächst. Dies spielt auf eine Episode aus dem Nekrolog von Carl Philipp Emanuel Bach an, wonach sich sein Vater nachts in das Arbeitszimmer Johann Christoph Bachs geschlichen und, dank seiner kleinen Hände, durch die Gittertür des verschlossenen Notenschranks ein Manuskript mit begehrter Orgelmusik zu erlangen. Mühsam kopierte er über Monate im nächtlichen Mondschein die Musik, bis schließlich der Vormund die Tat entdeckte und die illegal erstellte Kopie konfiszierte. Johann Sebastian Bach erhielt die Handschrift erst Jahre später ausgehändigt.

Bildrechte Bach-Archiv Leipzig (Dr. Markus Zepf, November 2018)

Bach im Dienst

Ende Juni 1707 wechselte Johann Sebastian Bach als Organist nach Mühlhausen. Wie zuvor in Arnstadt, stand er in städtischen Diensten. Doch während Arnstadt überschaubare Residenzstadt eines kleinen Fürstentums war, hatte Mühlhausen eine lange Tradition als Freie Reichsstadt. Bachs Dienstsitz war die Kirche Divi Blasii am Untermarkt. Als weitere Verpflichtung kamen regelmäßige Gottesdienste in der Brückenkirche Maria Magdalena hinzu, die er sich mit den Organisten der Marien- und Jakobikirche teilte.

Anders als in Arnstadt bestanden in Mühlhausen keine engen familiären Verflechtungen. Dennoch lassen sich im privaten Umfeld einige Personen und deren Wohnhäuser ausfindig machen, die unter "Bach privat" vorgestellt werden.

Wohnhaus Familie Wender (Herrenstraße)

Entlang der oberstädtischen Marienkirche führt die Herrengasse nach Westen zum Inneren Frauentor. Die Bauweise der traufständigen Häuser mit massivem Erdgeschoss aus Stein und einem bis zwei aufgesetzten Obergeschossen aus Fachwerk ist charakteristisch für die Mühlhäuser Altstadt. Vor allem im 17. und 18. Jahrhundert wurden viele Fachwerke verputzt.

In Dörna, einem acht Kilometer nordwestlich von Mühlhausen gelegenen Dorf der Reichsstadt, war 1655 der Orgelbauer Johann Friedrich Wender geboren worden. 1690 erhielt er das Bürgerrecht in Mühlhausen und erwarb danach zu einem bislang unbekannten Zeitpunkt ein Wohn- und Werkstattgebäude in der Herrengasse; die genaue Lage ist bislang ebenfalls unbekannt. Wender starb am 26. Februar 1729 in Mühlhausen, die Werkstatt führte sein 1694 geborener Sohn Christian Friedrich Wender weiter. Wenders Tochter Dorothea Elisabeth heiratete 1719 den ehemaligen Gesellen Johann Nicolaus Becker, der inzwischen selbständig auf eigene Rechnung arbeitete. So vollendete er zum Beispiel 1732 den von Johann Friedrich Wender begonnenen Umbau der Orgel in der Martinskirche zu Kassel, den Bach prüfte.

Johann Sebastian Bach und Johann Friedrich Wender hatten sich spätestens im Juni 1703 bei der Orgelprüfung in der Neuen Kirche zu Arnstadt kennengelernt. Mehrfach war Bach als Gutachter bei Orgelprojekten von Johann Friedrich Wender, dessen Sohn Johann Christian Wender sowie Nikolaus Becker tätig.

Wohl durch den Kirchpfleger Dr. Conrad Meckbach ermutigt, reichte Bach im Februar 1708 einen mehrseitigen Vorschlag zur klanglichen und technischen Verbesserung seines Dienstinstruments in Divi Blasii ein. Wender, der die Orgel 1680 umgebaut hatte, betreute das Instrument und erhielt Bachs Aufstellung zur Umsetzung. Dies und Bachs Gutachten über mehrere Orgeln Wenders bilden noch immer den Nährboden für die Spekulation, dass Bach und seine Braut im Hause des Orgelbauers ihre Mühlhäuser Wohnung fanden.

Bildrechte Bach-Archiv Leipzig (Markus Zepf, August 2018)

Wohnhaus Pfarrer Eilmar

Die ehemalige Kommende des Deutschen Ordens neben der Marienkirche bewohnte von 1698–1714 Archidiakonus Dr. Georg Christian Eilmar. Schon vor Bachs Aufenthalt schwelte ein theologischer Streit zwischen dem orthodoxen Theologen und seinem Kollegen Johann Adolph Frohne, von 1691–1713 Superintendent an Divi Blasii.

Georg Christian Eilmar beauftragte Bach mit der Komposition der Kantate Aus der Tieffen BWV 131; am 29. Dezember 1708 erscheint er im Weimarer Taufbuch an erster Stelle der Paten bei Bachs erstem Kind Catharina Dorothea (Dok II, 42).

Am 31. Juli 1708 heiratete Eilmars Tochter Anna Dorothea den Rechtsgelehrten Gottfried Hagedorn, der ebenfalls im Hause Eilmar an der Marienkirche wohnte. Gemeinsam mit Paul Friedemann Meckbach und Baron von Lyncker übernahm sie am 24. November 1710 in Weimar die Patenschaft für Bachs ersten Sohn Wilhelm Friedemann (Dok II, 51).

Ein Ölgemälde im Chorraum der Kirche Divi Blasii zeigt den Theologen, der 1698 in Wittenberg zum Doktor der Theologie promoviert worden war und von 1698 bis 1715 als Archidiakon der Marienkirche, anschließend als Oberpfarrer, Superintendent und Konsitorialrat an Divi Blasii wirkte. Georg Christian Eilmar starb am 20. Oktober 1715 im Alter von 50 Jahren.

Bach privat

Neben den offiziellen Verpflichtungen als Organist in städtischen Diensten unterhielt Johann Sebastian Bach, über die Zeit seiner Anstellung hinaus, private Beziehungen zu Mühlhäuser Honoratioren. So finden sich zum Beispiel unter den Paten seiner zwischen 1708 und 1719 in Weimar geborenen Kinder einige Mühlhäuser Namen. Mehrfach begutachtete er, nach seinem Weggang aus Mühlhausen, Orgelwerke von Johann Friedrich Wender und dessen Sohn Johann Christian, darunter auch 1732 die von Wenders Schwiegersohn Nikolaus Becker abgeschlossenen Umbauarbeiten an der Orgel der Martinskirche in Kassel.

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