Notenpult und Spielanlage
Die Spielanlage ist die »Schaltzentrale« der Orgel. Sie besteht aus den Klaviaturen, der Registeranlage sowie dem Notenpult.
Die 1703 von Orgelbaumeister Johann Friedrich Wender aus Mühlhausen vollendete Orgel besitzt 21 klingende Register auf zwei Manualen und Pedal. Die mit den Händen gespielten Klaviaturen, die Manuale, hat Wender im Umfang CD–c3 gebaut, das mit den Füßen gespielte Pedal im Umfang CD–c1 d1.
Hinter dem Notenpult befindet sich die sogenannte Spieltraktur. Dünne, schmale Holzleisten verbinden die Tasten mit dem Tonventil, das im Innern der Windlade eingebaut ist. Auf der Oberseite der Windlade stehen die Pfeifen eines Registers quer zum Ventil. Das Besondere ist, dass aus allen Registern die gleichlautenden Töne, also zum Beispiel c1, über einer schmalen Kammer, der Tonkanzelle, stehen. Nach unten ist sie mit dem Ventil verschlossen, nach oben mit einem dreiteiligen Holzblock, der für jede Pfeife eine durchgehende Bohrung hat. Drückt der Organist eine Taste, zieht er das Ventil auf. Spielwind strömt aus der sogenannten Windkammer in die Kanzelle und gelangt durch die Bohrungen zu den Pfeifen. Damit nicht alle Pfeifen gleichzeitig erklingen, muss der Organist die Windzufuhr regeln. Dazu zieht er neben den Klaviaturen einen Registerzug. Diese gedrechselten Griffe sind über horizontale und vertikale Stangen mit beweglichen Leisten, den Schleifen, in der Mitte der Holzblöcke verbunden. Im Ruhezustand verschließt die Schleife die Bohrungen. Zieht der Organist das Register, verschiebt er die Leiste, bis deren Bohrungen mit den Bohrlöchern darüber und darunter übereinstimmen, sodass der Wind aus Tonkanzelle ungehindert in die Pfeife strömen und bringt diese zum Klingen bringen kann. Mit den Tasten steuert der Organist die Tonhöhe und die Dauer des Tons, mit den Registern wählt er die Klangfarbe und Lautstärke.